Görlitz – 7 Dinge, die man in der Filmstadt machen kann
Görlitz ist nicht unbedingt die erste Stadt, die einem einfällt, wenn man an deutsche Städte denkt und doch ist Görlitz bekannt wie ein bunter Hund. In Hollywood zum Beispiel, da schwärmen wohl alle über Görlitz. Nicht nur weil die Stadt die perfekte Kulisse für viele Filme ist und war, sondern auch, weil es hier entspannter zuginge, als in anderen Städten. Kein Fan-Hype, kein Ansturm von Schaulustigen, kein Belagern der Stars. Anstatt irgendwelche glamouröse Fakten bekommt man in Görlitz erzählt, wo die Schauspieler des Grand Budapest Hotels ihre Suppe gegessen haben oder wo Kate Winslet Schuhe gekauft hat. Aus Görlitz wurde „Görliwood“ und damit Grund genug mir die östlichste Stadt Deutschlands mal genauer anzusehen.
Was kann man in Görlitz machen?
1. Sich einfach mal treiben lassen. Wie immer bei Städtereisen bin ich auch nach Görlitz ohne einen konkreten Plan gereist, ich hatte keine Liste mit Sehenswürdigkeiten, die ich abklappern wollte, sondern ich wollte mich einfach von Görlitz überraschen lassen und sehen, wo es mich so hintreibt. Und das kann Görlitz wirklich gut – überraschen. Wenn man durch die Altstadt läuft, weiß man oft gar nicht genau, wo man zuerst hinschauen soll und versteht sehr schnell, warum Görlitz für Hollywood die perfekte Kulisse für zahlreiche Filme ist.
Görlitz ist einfach hübsch, anders kann man das nicht anders sagen, und sehenswert ist quasi alles. Seien es die wunderschönen alten Gebäude am Untermarkt oder Obermarkt, oder auch die vielen Seiten- und Nebenstraßen, die einen eigenartigen morbiden Charme haben.
2. Filmkulissen besichtigen. Görlitz ist quasi eine einzige Filmkulisse, da fast überall in der Stadt bereits bekannte Filme entstanden sind. Görlitz war das Paris des 18. Jahrhunderts in „In 80 Tagen um die Welt“ mit Jackie Chan, das Heidelberg der 1950er Jahre in „Der Vorleser“, diente als Filmkulisse im Film für „Stolz der Nationen!“ in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ und das wohl bekannteste Gebäude ist das alte Kaufhaus in Görlitz, das seit der Herti-Pleite leer steht und das Wes Anderson kurzerhand in das „Grand Budapest Hotel“ verwandelte.
Von außen erkennt man es noch nicht wirklich, aber wenn man durch die Scheiben hineinschaut oder das Glück hat eine nette Mitarbeiterin des Planungsbüros anzutreffen, die einen in das Gebäude hinein lässt, dann steht man auf einmal mitten im Grand Budapest Hotel.
Mittlerweile wurde ein Investor gefunden und 2017 soll das Kaufhaus in neuem, „alten“ Glanz wiedereröffnen. Als Kaufhaus, nicht als Hotel. Mehr coole Tipps zu Görlitz als Filmstadt findet ihr auch bei Andrea von Filmtourismus.de.
3. „Verfall feiern“ steht als Graffiti an einem Gebäude. Und wenn man sich das moderne Gebäude direkt nebenan ansieht, dann kommt ein wenig Wehmut auf. Denn auch wenn Hollywood viel Geld in die Kassen von Görlitz gespült hat, sieht man an vielen Stellen in der Stadt, dass es noch lange nicht genug Geld ist um die vielen alten Gebäude zu retten. Ich gebe es zu: ich steh auf alte Gebäude, besonders, wenn sie etwas heruntergekommen sind, doch, wenn der Verfall nicht mehr gestoppt werden kann und an ihrer Stelle irgendwann neue, moderne Häuser stehen, dann stimmt das die Romantikerin in mir drin traurig. Und man hofft, dass sich Görlitz noch lange diesen Charme erhält und nicht den Verfall feiert, sondern den Erhalt.
4. Mal eben nach Polen spazieren. Ja, Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands und ja von Görlitz kann man mal eben schnell nach Polen gehen. Das wusste ich nicht und stand etwas irritiert auf der Altstadtbrücke, als ich auf einmal die vielen „Zigaretten“ Schilder sah. Seit Ende des zweiten Weltkrieges bildet die Lausitzer Neiße die Grenze zu Polen und der östlich der Neiße gelegene Teil der Stadt ist seitdem die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec. Und in Polen sind Zigaretten und Schnaps billiger.
5. Ins Kino gehen. Der Filmpalast in Görlitz diente Quentin Tarantino als Vorlage für das Pariser Kino in Inglourious Basterds. Gedreht wurde allerdings im Studio Babelsberg. Irgendwie dachte ich aber, dass es doch eine prima Idee sei, sich einen Film im Filmpalast anzuschauen. Ganz romantisch hatte ich mir das vorgestellt, vielleicht würde ich mir einen alten Schwarz-Weiß-Film ansehen oder einen der vielen Filme, die in Görlitz gedreht wurden. Das Filmprogramm hatte jedoch davon nichts zu bieten und so musste eine Nicholas-Sparks-Schmonzette herhalten. Immerhin hatte ich aber den Kinosaal ganz für mich alleine, Freitagnachmittags haben die Leute in Görlitz wohl besseres zu tun, als ins Kino zu gehen. Und einmal ganz alleine im Kino zu sitzen gehörte schon lange zu meiner Bucket Liste. In Görlitz kann man das machen. Herrlich.
6. Eine Orgelführung machen. Das mag sich jetzt komisch anhören, ist es aber nicht. Als ich so durch die Altstadt geschlendert bin, hörte ich auf einmal Orgelklänge und wurde quasi wie magisch angezogen zur St. Peter und Paul Stadtkirche. Mehrmals die Woche finden hier Orgelführungen statt, denn hier findet sich die weltberühmte Sonnenorgel von Eugenio Casparini. (Das wusste ich damals natürlich nicht, sondern fand den Klang einfach wunderschön). Lohnt sich!
7. In einem denkmalgeschützen Raum frühstücken. Görlitz hat Geschichte und so haben auch alle Gebäude ihre ganz eigene Geschichte. Im Hotel Schwibbogen findet sich ein Raum mit 500 Jahre alten Wandmalereien eines Schülers von Lucas Cranach. Gefunden wurden sie bei einer Restaurierung im Jahre 2010.
Ich hatte mir das Hotel ausgesucht, da es bei HolidayCheck 100% Weiterempfehlung hatte und ich dachte, das will ich mir mal genauer ansehen. Und hab relativ schnell entdeckt, warum das wohl so ist, das liegt nicht an den Wandmalereien im Frühstücksraum oder der wirklich sehr geschickten Lage direkt am Obermarkt, sondern ganz einfach am Personal. Selten habe ich so freundliche und zuvorkommende Hotelmitarbeiter erlebt. Da wundert es nicht, dass sich viele Gäste direkt heimisch fühlen und das Hotel weiterempfehlen. Ich würde es auch tun.
Wie kommt man am besten nach Görlitz?
Der nächste Flughafen ist der Flughafen in Dresden, von dort fährt man dann am besten mit dem Zug nach Görlitz.
Wenn ihr mit dem Auto nach Görlitz reist, habe ich einen ganz besonderen Tipp für euch! Man kann direkt am Obermarkt parken und sich in der Touristinfo für €2.50 pro Tag eine „Touristen-Parkkarte“ holen und erspart sich damit das Geld für die Parkuhr.
Görlitz liegt am Oder-Neiße-Radweg und der Sächsischen Städteroute, daher eignet es sich auch gut als Zwischenstopp bei einer Radtour durch Sachsen.
Hotel – Wo übernachtet man am besten in Görlitz?
Am besten sucht man sich ein Hotel in der Altstadt von Görlitz, da man so direkt die beste Ausgangslage hat um die Stadt zu erkunden. Da Görlitz aber nicht wirklich groß ist kommt man auch von anderen Stadtteilen schnell zu Fuß in die Innenstadt.
Hotel Schwibbogen, direkt am Obermarkt mit historischen Wandmalereien im Frühstücksraum. 100% Weiterempfehlung bei HolidayCheck.
Wart ihr schon mal in Görlitz? Welche Tipps habt ihr, was man in Görlitz machen kann?
Hinweis: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit HolidayCheck. Vielen Dank auch an MietwagenCheck für den Mietwagen.
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